Alpenüberquerung Juli 2001
von Weilheim zum Gardasee
über Oberstdorf

21.07.2001 bis 29.07.2001

Andreas – Michael
Radler:
Michael GammerlMünchen35 Jahre
Andreas BeyerWeilheim34 Jahre

Gesamt-Übersicht:

Tour 2001DatumTagKMHöheZeit
Weilheim – Oberstdorf21.07.01113316577:10,56
Oberstdorf – Schrofenpass – Lech – Dalaas22.07.0125515815:14,73
Dalaas – Heilbronner Hütte – Galtür23.07.0135220616:18,50
Galtür – Ischgl – Heidelberger Hütte – Fimberpass – Ramosch24.07.0144313174:30,48
Ramosch – Uina Schlucht – Schlining – Sulden25.07.0155521565:47,02
Sulden – Schaubach Hütte – Madritschjoch – Latsch26.07.0164013314:16,69
Latsch – Tarscher Pass – St. Gertraud27.07.0173921705:09,63
St. Gertraud – Rabbijoch – Male – Madonna28.07.0185120445:12.54
Madonna di Campiglio – Lago Agola – Riva29.07.0196613664:43,57
Gesamt Alpentour 2001  53415683 

Die detaillierte Tourbeschreibung findest Du hier !


1. Tag: 21.07.2001 Samstag

vonWeilheim
nach Oberstdorf
KM132,76
HM1657
TM7:10,56
UnterkunftIn der Pension hinter dem Hotel Brigitte 
Wettererst wolkig, später sonnig, warm
Karten179, 4, 3 (Kompass)

Um 08:30 brechen wir von Weilheim in Richtung Gardasee auf. Wir haben alles was wir für die Tour brauchen in unseren Rucksäcken dabei. Es ist noch leicht bewölkt und wir lassen es gemütlich angehen.

Es geht am Schloss Neu-Schwanstein vorbei nach Füssen.

Weiter geht es über Schotterwege und kleine Brücken zum Oberjoch hinauf:

Kurz vor den Oberjoch machen wir noch eine kurze Rast:

Dann tauchen schon bald die Alpen auf:

Endlich haben wir es geschafft, Oberstdorf ist erreicht.

Wir finden eine wunderbare Unterkunft beim Schwager der Wirtin vom Hotel Brigitte. Die Pension (Ferienwohnung) liegt direkt hinter dem Hotel. Wir genießen ein Bier und stoßen auf den ersten Tag unserer Transalp an. 


2. Tag: 22.07.2001 Sonntag

vonOberstdorf
nach Dalaas
KM54,95
HM1581
TM5:14,73
UnterkunftPizzeria Ristorante Verona 
Wettersonnig
Karten3, 33 (Kompass)

Nach einem prima Frühstück geht es Richtung Schrofenpass los. Auf der Straße ins Rappental haben wir plötzlich ca. 12 weitere Biker hinter uns im Windschatten. Eine Gruppe von Serac Joe hat sich uns angeschlossen. 

Es geht steil bergauf durchs Rappental.

Vor dem Schrofenpass ist es vorbei mit dem Fahren und Schieben ist angesagt.

Bald kommt dann auch die berühmte Leiter am Schrofenpass.

Und dann wird weiter geschoben.

Oben am Pass wird noch mal kurz verschnauft, bevor es wieder runter nach Warth und Lech geht.

Nach einer Portion Spagetti in Lech fahren wir weiter über Zug zum Formarinsee und dann zur Freiburger Hütte.

Von nun an geht es bergab nach Dalaas. Leider ist erst mal wieder schieben angesagt. Nach einiger Zeit treffen wir dann auf eine Forststrasse und rollen ins Dorf. In einer Pizzeria finden wir dann einen Platz zum Schlafen für die Nacht. 


3. Tag: 23.07.2001 Montag

vonDalaas
nach Galtür
KM51,94
HM2061
TM6:18,50
UnterkunftPension in Galtür
Wettersonnig
Karten41 (Kompass)

Von Dalaas geht es erst mal wieder bergauf zur Kristberg-Alm. Immer wieder kann man auf Dalaas ins Tal blicken.

Nach dem langen Anstieg zum Kristbergsattel fahren wir weiter zur Hasahüsli-Alm. Nach einer Rast geht’s kurz noch bergab und dann durchs Silbertal rauf zur Freschalpe.

Von der Freschalpe an ist wieder schieben angesagt. Der Weg ist zwar nicht steil, aber immer wieder durch grosse Steine verblockt. Auch einige Bäche sind zu überqueren.

Michi bei einer Bachüberquerung

Schließlich erreichen wir den „Langer See“.

Zwischen den Kühen schieben wir weiter bergauf. Leider sind wir hier keine Möglichkeit auf den breiten Weg auf der anderen Seite des Baches zu gelangen. Also weiter schieben.

Aber dann finden wir einen Weg, bzw. 2 Bäume, die über den Bach gelegt sind. Ohne groß darüber nachzudenken überqueren wir hier den Bach ganz vorsichtig.

Danach haben wir uns eine Pause verdient.

Ein Blick zurück ins Tal.

Nachdem wir auf der Neuen Heilbronner Hütte angekommen sind rollen wir die lange Abfahrt zum Zeinisjoch und dann nach Galtür ab. Wir sehen viele Murmeltiere. Leider habe ich auch fast eines überfahren. Es lief mir genau an mein Hinterrad. Ganz verwundert hat es sich dann schnell wieder in die Büsche vergrochen. Hoffenlich hat es nun keinen Dachschaden! In Galtür haben wir uns wieder ein nette Pension gesucht und gefunden.


4. Tag: 24.07.2001 Dienstag

vonGaltür
nach Ramosch
KM42,76
HM1317
TM4:30,48
UnterkunftHotel Post 
Wetterteilweise bewölkt, später sonnig
Karten41, 52 (Kompass)

In der Früh fahren wir erstmal gemütlich über die Srtrasse nach Ischgl hinunter. Nach einem kurzen Stop bei einem Supermarkt führt uns der Weg hin auf ins Fimbertal. Wir fahren einen Teil der Skipiste (im Winter die Talabfahrt) hinauf. Später kommen wir an weiteren uns aus dem Winter bekannten Liften vorbei hinauf zur Heidelberger Hütte. Bei der Auffahrt ist es bewölkt, was in diesem Moment auch ganz angenehm ist.

Nachdem wir die Grenze zur Schweiz überschritten haben, ist die Hütte auch nicht mehr weit weg.

Gerade als ich die Hütte erreich fängt es leicht zu nieseln an. In der Gaststube treffen wir viele Biker, die hier auch eine Rast einlegen. Während unserer Pause verziehen sich die Wolken wieder und wir beginnen den Aufstieg zum Fimberpass. Ab jetzt ist Schieben angesagt.

Dann müssen wir noch ein paar Schneefelder queren …

bevor wir auf dem Fimberpass (2608m Höhe) ankommen.

Von nun an geht’s bergab. Teilweise schiebend, teilweise fahrend rollen wir ins Tal hinab. 
Auch hier ist der Schnee noch nicht ganz weg.

Doch dann wird’s einfacher.

Über Wiesen und Forstwege fahren wir hin ab in Richtung Ramosch. Im Gasthaus Zuort genehmigen wir uns noch einen Nusskuchen bevor es auf de Suche nach der Unterkunft geht. Wir entschließen uns, im Hotel zur Post zu übernachten und nicht weiter nach Sur En zu fahren. Die Unterkunft ist soweit ok, wenn auch im Vergleich zu den Bisherigen sehr teuer. Es ist halt die Schweiz. 


5. Tag: 25.07.2001 Mittwoch

vonRamosch
nach Sulden
KM54,4
HM2156
TM5:47,02
UnterkunftPension Olympia 
Wettersonnig
Karten52, 72 (Kompass)

Heute steht uns mit der Uina-Schlucht ein besonderes Ereignis bevor. 
Nach kurzer Abfahrt überqueren wir die Holzbrücke von Sur En und beginnen die Auffahrt. Es geht durch ein wunderbares Tal immer weiter hinauf.

Auf 1781m Höhe erreichen wir dei Uina Dadaint Alm und stärken uns. Dabei lernen wir noch Florian und Stefan aus Dachau kennen.

Dann beginnt der Einstieg in die Schlucht.

Es geht dann in der Felswand durch die Schlucht.

Der Weg führt durch ein paar Tunnels weiter bergauf zur Sesvenna-Hütte.

Fahren ist hier nicht mehr möglich. Sehr abenteuerlich!

Nach einer Rast und einer großen Portion Spagetti in der Sesvenna-Hütte rollen wir hinunter ins Vinschgau. 

Im Prad im Vinschgau biegen wir rechts in Richtung Stilfser Joch und Sulden ab.
Dann ist es an der Zeit die Entscheidung zu treffen, ob wir übers Stilfser-Joch oder das Madritschjoch weiterfahren.
Wir entscheiden uns auf Grund des super Wetters für Sulden und somit das Madritschjoch.

Am Abend und nach weiteren 600 Höhenmeter erreichen wir den Ort Sulden. Auch hier ist eine Unterkunft recht bald gefunden. 


6. Tag: 26.07.2001 Donnerstag

vonSulden
nach Latsch
KM40,05
HM1331
TM4:16,69
UnterkunftPension Linser
Wettersonnig
Karten72 (Kompass)

Laut Tourenbeschreibung soll man hier die Seilbahn zur Schaubach-Hütte nehmen. Da wir aber ohne fremde Hilfe über die Alpen wollen, ziehen wir es vor, den Weg per Bike zu fahren. Doch bald mussten wir feststellen, dass wir mit Fahren auf Grund der Steilheit nicht weit kommen. So wird halt geschoben. 

Nach langem Schieben, aber ohne Seilbahn erreichen wir die Schaubach-Hütte und die Bergstation der Seilbahn.

Hier noch mal der Blick zurück auf Sulden und die Auffahrt.

Hier oben auf dem Gletscher (Ortler) liegt teilweise noch viel Schnee.

So schieben oder tragen wir die von Schneefeld zu Schneefeld. 

Doch die traumhafte Kulisse entschädigt für steile Wanderung.

Wir überwinden gemeinsam mit Florian und Stefan, die wir am Morgen wieder getroffen hatten, die letzten Meter hinauf bis zum Madritschjoch. (oben rechts)

Dort angekommen genießen wir die Aussicht und verschnaufen vom Aufstieg.
Wir befinden uns hier auf 3123m Höhe.

Auf der anderen Seite des Madritschjoch rutschen wir über die weiten Schneefelder hinunter ins Tal. Auf einigen Abschnitten ist es sogar möglich mit dem Bike durch den Schnee zu fahren. Es mach echt viel Spaß!!! 

Mein Bike bleibt nach der Abfahrt von alleine im Schnee stehen.

Später geht es weiter über Pfade hinunter.

Heute fahren wir weit hinab ins Vinschgau nach Latsch, da es dort der nächste Bike-Shop ist. Nach den vielen Höhenmetern und Abfahrten hat sich bei Michi’s Bike das Hinterrad aufgelöst, bzw. das Profil seines Reifens abgefahren. In Latsch bekommt er dann am Abend noch einen neuen Reifen und lässt auch gleich seine Bremsen nachstellen.


7. Tag: 27.07.2001 Freitag

vonLatsch
nach St. Gertraud
KM38,98
HM2170
TM5:09,63
UnterkunftPension Elisabeth
Wettersonnig
Karten72  (Kompass)

Nach einem guten Frühstück haben wir ca. 1000 Höhenmeter vor uns. Erst geht es durch die riesigen Obstplantagen des Vinschgaus. 

Auf der Auffahrt entdecken wir eine Trinkwasserquelle, die wir sofort zum Nachtanken nutzen. (Es ist extra noch ein Schild „Trinkwasser“ angebracht.)

So kurbeln uns hinauf zur Latscher-Alm, wo erstmal eine gute Portion Nudeln auf uns wartet.

Danach geht es weiter hinauf zum Tarscher-Pass (2517m). Dies allerdings am Schluss wieder mal nur schiebend.

Anschließend müssen wir auch bergab wieder zu Fuß.

Am Abend erreichen wir dann St. Gertraud im Ultental. Von meiner Transalp 1998 kannte ich noch ein Unterkunft, die wir dann auch ansteuern. Wir haben Glück und bekommen noch das letzte Zimmer. Später kommen noch Claudia und Frank, sowie 3 Österreicher, die dann im Lager unterm Dach übernachten müssen. Claudia und Frank hatten wir unterwegs schon ein paar mal gesehen und an diesem Abend beim gemeinsamen Abendessen kennen gelernt. Es wurde ein netter und lustiger Abend.


8. Tag: 28.07.2001 Samstag

vonSt. Gertraud
nach Madonna di Campiglio
KM50,82
HM2044
TM5:12.54
UnterkunftHotel 
Wettersonnig, teilweise leicht bewölkt
Karten72 (Kompass)

Nach einem wirklich sehr gutem Frühstück warten schon eine lange Auffahrt zum Rabbi-Joch auf uns.

Oben beim ersten Gipfelkreuz (noch nicht das Rabbijoch) haben wir den größten Teil geschafft.

Nach einer Pause auf der Haselgruber-Hütte, auf der wir auch Claudia und Frank, die vor uns gestartet waren, wieder getroffen hatten, brechen wir sehr schnell zur Talfahrt auf, da es über den Bergen sehr schnell dunkel wird und nach einem Gewitter aussieht. 

Wir schaffen den Weg ins Tal ohne nass zu werden. Dann führt uns der Weg über Dimaro nach Madonna di Campiglio. Nach langer Auffahrt über Forstwege und an einem Golfplatz vorbei kommen wir an der Talstation der Seilbahn zum Groste Pass an. Dort treffen wir wieder auf Claudia und Frank, sowie die drei Österreicher. Wir suchen gemeinsam nach einer Übernachtungsmöglichkeit und verabreden uns zum Pizzaessen.


9. Tag: 29.07.2001 Sonntag

vonMadonna di Campiglio
nach Riva
KM66,20
HM1366
TM4:43,57
UnterkunftPension Carla
Wettersonnig
Karten73, 101 (Kompass)

 Am letzten Tag brechen Claudia, Frank, Michi und ich gemeinsam zur letzten Etappe auf. Es geht durch das Val d Agola über den Passo de l’Ors nach Stenico und dann weiter nach RIva. 

Mein Bike hat die gesamte Tour gut überstanden und mich auch nicht im Stich gelassen.

Mein Bike

Nach einer kurzen Pause geht es weiter über die letzten Pässe.

Oben wurden wir dann bereits durch eine Abordnung einheimischer Kühe empfangen.

Der Blick auf die mit Schnee bedeckten Berge ist traumhaft.

Dann haben wir es endlich geschafft. Der Gardasee ist in Blickweite.

Andi vor dem Largo

Auch der Michi ist von der Tour begeistert und freut sich schon auf das Ziel.

Wir sind angekommen !!!  Nach 534 km und 15683 hm haben wir Riva erreicht.

Das war nun meine 5. Alpenüberquerung und wieder mal verlief alles prima.

Wir hatten nur prima Wetter, keinen Regen, keine großen Pannen, keine schweren Verletzungen und es war eine der anspruchsvollsten Touren. Auch sehr zu empfehlen für Könner.

Andreas Beyer
August 2001